Städtebaulicher,
konzeptioneller Ansatz
Umfangreiche
alternative Ansätze führen zu dem Schluß, dass eine
Besetzung des Blockrandes die Werte städtebaulich-funktionaler
und gestalterischer Möglichkeiten darstellt.
Dabei
spielt sowohl die Geschlossen- und Offenheit der neuen Bebauung
für sich als auch im Bezug zu den umgebenden Blöcken eine
wesentliche Rolle: Das Baufeld entsteht zwar aus einem in der Stadt
autonomen Gefüge (Brauerei) geht jedoch jetzt in eine neue,
in das urbane Gefüge integrierte Phase.
Die
beabsichtigte Bebauung erfährt durch die 8-geschoßigen
Einzelkörper eine strukturelle Gliederung in einzelne Häuser.
Diese sind nicht als Großvillen gedacht, sondern als neues
Ensemble von Häusern, die miteinander in gestalterischer Beziehung
stehen.
Dabei sind die Häuser, die eine fortlaufende Umschließung
des Blocks bilden zu je 3 Häusern als Winkel aneinandergekoppelt
und an 2 Stellen ganz voneinander getrennt. Sowohl die Koppelung
und deren Ausbildung (Breite, Höhe).als auch die Trennung unterliegen
sowohl der städtebaulichen, der funktionalen wie auch gestalterischen
Absicht, ein strukturiertes großes, eigenständiges Gefüge
ohne allzu großmaßstäbliche Monumentalität
in der Stadt zu plazieren. Vielmehr soll ein urbanes Gefüge
entstehen, bei dem Geschlossenheit, Offenheit, Stabilität und
Transparenz, Eigenständigkeit und Integration thematisiert
werden.
Die
Haus- und Grundrißtypologie
Die
6 großstädtischen Häuser werden durch eine zentral
liegende Treppe erschlossen. Im EG liegen entsprechend der Ausschreibung
im Osten und Westen Läden. Soweit Wohnen im EG geplant ist,
liegen dort 2-geschoßige (EG + 1. OG) Studio-Wohnungen - weitgehend
als 2-Zimmer-Wohnungen mit 2-geschoßigen Wintergärten
und kleinen Gartenterrassen. In den Obergeschossen sind in den miteinander
verbundenen Bereichen im 2., 3. und 4. OG abwechselnd 3-Zimmer-Maisonette-
und 2-Zimmer-Wohnungen vorgesehen.
Im
5., 6. und 7. OG liegen 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen. Grundsätzlich
ist die Größe und Grundrissausbildung dieser Wohnungen
flexibel, insbesondere da die jeweils mittigen, kleinen Wohnungen
den größeren zugeschlagen werden können.
Nach oben hin nehmen die größeren Wohnungen zu. Alle
Wohnungen erhalten Wintergärten oder Balkon-Terrassen. An exponierten
Stellen in den oberen Bereichen werden Aussichtskanzeln als Wohn-
oder Wintergartenbereiche angeordnet.
Das
Bürohaus im Westen ist als winkelförmiges Haus ausgebildet.
Die Gebäudetiefe von 14,85 (Achse) ermöglich optimal Einzel-
und Kombibüros. Die vorgeschlagene Ausbildung der Giebelseite
an der süd-westlichen Grenze als Wohnbereich kann ggfs. auch
als erweiterter Bürobereich ausgebildet werden.
Die Abstandsflächen betragen in allen Bereichen, in denen Wohnräume
angeordnet sind mindestens 1 H! Bei den durchgehenden Gebäudefugen
handelt es sich sozusagen um weggelassene Zwischenbauten, die zu
keinen Belichtungs- Nachteilen führen, jedoch als gassenartige
Räume den städtischen Charakter des Ensembles verstärken
und die Offenheit bis zum Fußboden gewährleisten. Die
diagonale Offenheit betont, dass es sich hierbei eher um Öffnungen
handelt, weniger um Durchgänge der Höfe. Öffnungen
können Abschlüsse erhalten. Ggfs. können alle Häuser
über die im S/O liegende Öffnung erschlossen werden
(doorman!). Die Groß-Öffnung im Süden (ab 5. OG)
ermöglicht von allen oberen Bereichen einen Blick auf die Elbe.
Gestaltung
Die
Häuser sind als Stahlbeton-Skelettkonstruktion vorgesehen.
Die sichtbaren Massivteile (Stützen, Decken, Brüstungen,
Sockel) sind in Ziegel (z.B. rot/Schwarz) vorgesehen. Die in der
Fassadenebene liegenden Bereiche und die auskragenden Bereiche sollen
farblich
(schwarz) differenziert werden. Die inneren Bereich der Höfe,
ggfs. die Giebelseiten können verputzt und farbig gestrichen
werden (z.B. dunkleres Ocker und helles Gelb), die inneren Fenster
in Holz, weiß-grau lackiert. Die Brüstungen der Dachgärten
sind als verzinkte Stahlgeländer (vertikal) ausgebildet, die
Dachterrassen teilweise als massive Ziegelbrüstungen. Die Gestalt-
und Materialwahl bezieht sich auf den Ort, markiert seine bisherige
architektonische Präsenz und lässt sich -spezifisch verankert
- bewusst auf eine Interpretation zwischen 1960 er und 2000 er Zeitgeist
ein.
In
den oberen Wohngeschossen besteht die Möglichkeit über
das Tropeninstitut hinwegzublicken. Die geplante Baukörperposition
ermöglicht auch den in der zweiten Reihe (Hof) liegenden Wohnungen
den Ausblick nach Süden, Richtung Hafen.
Ein
möglicher Erweiterungsbau des Tropeninstitutes wird auf Grund
der Bedeutung des Fritz-Schumacher-Gebäudes in jedem Fall mit
einem gewissen Abstand positioniert werden, so dass auch eine offene
Blickachse aus dem Hof erhalten bleibt.
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