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Bavaria Gelände, Hamburg

Text

 

Städtebaulicher, konzeptioneller Ansatz
Umfangreiche alternative Ansätze führen zu dem Schluß, dass eine Besetzung des Blockrandes die Werte städtebaulich-funktionaler und gestalterischer Möglichkeiten darstellt.

Dabei spielt sowohl die Geschlossen- und Offenheit der neuen Bebauung für sich als auch im Bezug zu den umgebenden Blöcken eine wesentliche Rolle: Das Baufeld entsteht zwar aus einem in der Stadt autonomen Gefüge (Brauerei) geht jedoch jetzt in eine neue, in das urbane Gefüge integrierte Phase.

Die beabsichtigte Bebauung erfährt durch die 8-geschoßigen Einzelkörper eine strukturelle Gliederung in einzelne Häuser. Diese sind nicht als Großvillen gedacht, sondern als neues Ensemble von Häusern, die miteinander in gestalterischer Beziehung stehen.
Dabei sind die Häuser, die eine fortlaufende Umschließung des Blocks bilden zu je 3 Häusern als Winkel aneinandergekoppelt und an 2 Stellen ganz voneinander getrennt. Sowohl die Koppelung und deren Ausbildung (Breite, Höhe).als auch die Trennung unterliegen sowohl der städtebaulichen, der funktionalen wie auch gestalterischen Absicht, ein strukturiertes großes, eigenständiges Gefüge ohne allzu großmaßstäbliche Monumentalität in der Stadt zu plazieren. Vielmehr soll ein urbanes Gefüge entstehen, bei dem Geschlossenheit, Offenheit, Stabilität und Transparenz, Eigenständigkeit und Integration thematisiert werden.

Die Haus- und Grundrißtypologie
Die 6 großstädtischen Häuser werden durch eine zentral liegende Treppe erschlossen. Im EG liegen entsprechend der Ausschreibung im Osten und Westen Läden. Soweit Wohnen im EG geplant ist, liegen dort 2-geschoßige (EG + 1. OG) Studio-Wohnungen - weitgehend als 2-Zimmer-Wohnungen mit 2-geschoßigen Wintergärten und kleinen Gartenterrassen. In den Obergeschossen sind in den miteinander verbundenen Bereichen im 2., 3. und 4. OG abwechselnd 3-Zimmer-Maisonette- und 2-Zimmer-Wohnungen vorgesehen.

Im 5., 6. und 7. OG liegen 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen. Grundsätzlich ist die Größe und Grundrissausbildung dieser Wohnungen flexibel, insbesondere da die jeweils mittigen, kleinen Wohnungen den größeren zugeschlagen werden können.
Nach oben hin nehmen die größeren Wohnungen zu. Alle Wohnungen erhalten Wintergärten oder Balkon-Terrassen. An exponierten Stellen in den oberen Bereichen werden Aussichtskanzeln als Wohn- oder Wintergartenbereiche angeordnet.

Das Bürohaus im Westen ist als winkelförmiges Haus ausgebildet. Die Gebäudetiefe von 14,85 (Achse) ermöglich optimal Einzel- und Kombibüros. Die vorgeschlagene Ausbildung der Giebelseite an der süd-westlichen Grenze als Wohnbereich kann ggfs. auch als erweiterter Bürobereich ausgebildet werden.
Die Abstandsflächen betragen in allen Bereichen, in denen Wohnräume angeordnet sind mindestens 1 H! Bei den durchgehenden Gebäudefugen handelt es sich sozusagen um weggelassene Zwischenbauten, die zu keinen Belichtungs- Nachteilen führen, jedoch als gassenartige Räume den städtischen Charakter des Ensembles verstärken und die Offenheit bis zum Fußboden gewährleisten. Die diagonale Offenheit betont, dass es sich hierbei eher um Öffnungen handelt, weniger um Durchgänge der Höfe. Öffnungen können Abschlüsse erhalten. Ggfs. können alle Häuser über die im S/O liegende Öffnung erschlossen werden
(doorman!). Die Groß-Öffnung im Süden (ab 5. OG) ermöglicht von allen oberen Bereichen einen Blick auf die Elbe.


Gestaltung
Die Häuser sind als Stahlbeton-Skelettkonstruktion vorgesehen. Die sichtbaren Massivteile (Stützen, Decken, Brüstungen, Sockel) sind in Ziegel (z.B. rot/Schwarz) vorgesehen. Die in der Fassadenebene liegenden Bereiche und die auskragenden Bereiche sollen farblich
(schwarz) differenziert werden. Die inneren Bereich der Höfe, ggfs. die Giebelseiten können verputzt und farbig gestrichen werden (z.B. dunkleres Ocker und helles Gelb), die inneren Fenster in Holz, weiß-grau lackiert. Die Brüstungen der Dachgärten sind als verzinkte Stahlgeländer (vertikal) ausgebildet, die Dachterrassen teilweise als massive Ziegelbrüstungen. Die Gestalt- und Materialwahl bezieht sich auf den Ort, markiert seine bisherige architektonische Präsenz und lässt sich -spezifisch verankert - bewusst auf eine Interpretation zwischen 1960 er und 2000 er Zeitgeist ein.

In den oberen Wohngeschossen besteht die Möglichkeit über das Tropeninstitut hinwegzublicken. Die geplante Baukörperposition ermöglicht auch den in der zweiten Reihe (Hof) liegenden Wohnungen den Ausblick nach Süden, Richtung Hafen.

Ein möglicher Erweiterungsbau des Tropeninstitutes wird auf Grund der Bedeutung des Fritz-Schumacher-Gebäudes in jedem Fall mit einem gewissen Abstand positioniert werden, so dass auch eine offene Blickachse aus dem Hof erhalten bleibt.