home    
  Städtebau
Theresienhöhe,
München
 

Für das gesamte Quartier ist ein zusammen-
hängendes neues Viertel "Am Messepark" beabsichtigt, das zwischen Sendling und Westend liegt. Es soll eine eigene Charakteristik von historischen Spuren (z.B. Bestand Messehallen, Bahntrasse) erhalten. Alle diese Komponenten resultieren aus der Geometrie des Quartiers, in Längs- und Querrichtung, mit Orientierung zum Messepark. Das Blockraster (Muster Chicago) von 72/72 m wird nach vorhandener Situation und geplanter Absicht in der Größe modifiziert und in der Haustypologie differenziert. Grundsätzlich hat jeder Block perspektivisch stabile Kanten zum öffentlichen Raum (Straße, Platz) hin. Aus Nutzungsgründen (Licht, Luft, Sonne, Grün) wird der Dialog von Block, Punkt und Zeile gesucht. Dennoch soll durchgängig ein urbaner Charakter vorherrschend sein.
Da Blockraster und vorhandene Hallen korrespondieren, können diese kurz-, mittel- oder langfristig in die Entwicklung und Mentalität des Quartiers einbezogen werden. Die Plätze und der durch die Bahntrasse entstehende große Boulevard definieren die zur öffentlichen Nutzung und Orientierung erforderlichen Freiräume. Den Plätzen zugeordnet ist je ein größeres "Haus am Platz" in dem auch Quartierfunktionen aufgenommen werden sollen.
 
Ansonsten überwiegt die Wohnnutzung, die sowohl zum Messepark hin als auch entlang der Ganghoferstraße besonders attraktiv ist. Auch zum Boulevard hin, nach Norden zum Park hin durchlässig, sind südorientierte "Stadthäuser" angeordnet.Ein Qualitäts- und damit Sozialgefälle soll möglichst vermieden werden, auch eine Trennung des Quartiers durch die Bahntrasse. Der soziale Wohnungsbau soll nicht besonders herausgestellt oder abgeschoben werden. Durch die Mittelpunktsfunktion dieses Bereiches (Boulevard, Schule, Aktionszentrum) wird der integrierende Charakter verstärkt.
Wohn- und Büronutzung sollen grundsätzlich reversibel sein, d.h. typologisch wird im Sinne einer städtischen Typologie die Nähe von Wohn- und Bürohaustypus vorgeschlagen. Dennoch sind die Quartiersränder zur lauten Straße und zur offenen Bahntrasse hin überwiegend mit Büronutzungen besetzt.
Der höchste Punkt ist ein ca. 40 - 45 m hohes Haus, das den alten Messeturm ersetzt, kompositorisch etwas verändert situiert. Dort könnte z.B. ein Boarding-House für Wohn- und Büronutzung liegen. Die Typologie der europäischen Stadt mit ihren bewahrenden und erneuernden Kräften ist das Ziel dieses städtebaulich-architektonischen Beitrags.
( O.S. 1997 )

Veröffentlichung aus a + t density III 2003 (*.pdf 880 KB)
     
  Text
Projektdaten